














Charkiw - Neu 2019!
Labor der Moderne
ÜBERBLICK
Neu 2019!
Themen der Reise:
- Aktuelle politische Lage in der Ukraine im Superwahljahr 2019
- Jüdisches Leben in Charkiw einst und jetzt
- Anfänge der ukrainischen Menschenrechtsbewegung
- Ukrainische Dissidenten
- Zukunftsvisionen der dreißiger Jahre: Wohnviertel für das Proletariat
- Revitalisierung von alten sowjetischen Industrieobjekten
- Geschichte der Stadt in Stein und Wort
- Blütezeit der ukrainischen Kultur in den 1920er Jahren
- Stalinsche „Säuberungen“, Holodomor, Holocaust
- Die Rolle des Majdan für die Identität der Charkiwer
REISE
Sloboda-Ukraine, die freie Ukraine
Charkiw wurde Mitte des 17. Jahrhunderts im Zuge der Kolonisierung der „Sloboda-Ukraine“ gegründet, einer historischen Region, die ursprünglich Teil des „Wilden Feldes“ war und überwiegend von aus Polen-Litauen geflüchteten Kosaken und Bauern bewohnt wurde. Seit dem 16. Jahrhundert gehörte die Sloboda-Ukraine zum Großfürstentum Moskau, hatte aber weitgehende Autonomie.
1765 avancierte Charkiw (russ. Charkow) zur Hauptstadt des gleichnamigen Gouvernements im Russischen Reich, 1805 wurde die Universität gegründet. Eine Provinzstadt von 10.000 Einwohnern verwandelte sich in ein wichtiges Bildungs- und Wissenschaftszentrum in der Ostukraine. Im späten Zarenreich gehörte Charkiw mit Sankt Petersburg und Moskau, Kiew und Odessa, Warschau und Riga zu den größten Metropolen. Vertretungen von ausländischen Banken und Versicherungsgesellschaften, Theater, Konditoreien, Hotels und prachtvolle Villen wurden gebaut. Die Stadt war multikonfessionell und international. Ausländische Unternehmen wie die Bierbrauerei Nowaja Bawarija (Neu-Bayern) oder der Landmaschinenhersteller Helferich und Sade ließen sich nieder.
Erste Hauptstadt der unbegrenzten Möglichkeiten

Nach dem Oktoberputsch von 1917 wechselte in Charkiw mehrfach die Macht. 1919 wurde die Stadt zum dritten Mal von der Roten Armee erobert und zur Hauptstadt der Sowjet-Ukraine erklärt. 1923 begann die Politik der „Korenizacija“ (Einwurzelung) – wichtige politische Posten wurden mit einheimischen Kräften besetzt und ukrainische Sprache und Kultur auf der ganzen Linie gefördert. Die ukrainischen Kommunisten hielten es anfangs für möglich, das Nationale zu bewahren ohne auf das Internationale zu verzichten.
In den 1920er Jahren war Charkiw ein Ort, an dem alles möglich zu sein schien. Die Stadt wurde zum Pilgerort für Architekten und Intellektuelle aus aller Welt. Die Quintessenz der Moderne war der gewaltige Gebäudekomplex Derschprom aus Stahl und Beton auf dem heutigen Platz der Freiheit. Seit 2002 ist Derschprom UNESCO-Weltkulturerbe. Am Wettbewerb für den Bau eines Großtheaters mit 4.000 Plätzen nahmen damals 144 Architektengruppen teil, von denen mehr als zwei Drittel aus dem europäischen Ausland oder Amerika kamen, darunter auch der deutsche Architekt und Bauhaus-Gründer Walter Gropius.
Es entstanden diverse literarische Gruppen und unzählige literarische Zeitschriften. Mykola Chwyljowyj mit seiner WAPLITE (Freie Akademie der proletarischen Literatur), Panfuturist Mychajl Semenko und die Zeitschrift Nowa Heneracija (Neue Generation), die mit der Zeitschrift Awanhard (Avantgarde) konkurrierte, die von der zentralen Figur des Konstruktivismus in Charkiw, dem Künstler Wasyl Jermilow grafisch gestaltet wurde. Der in Galizien geborene Theaterregisseur Les Kurbas inszenierte nach seinem Studium in Wien und Lemberg im Berezil-Theater ukrainische moderne Dramen auf eine bis dahin nie gesehene innovative Art und Weise.
Urbanisierung und Europäisierung der ukrainischen Kultur waren das zentrale Ziel für ukrainische Kommunisten und Künstler. Aber auch in Forschung und Industrie boomte es. Am Ukrainischen Physikalisch-Technischen Institut (UFTI) arbeiteten Ingenieure und Physiker aus verschiedenen europäischen Ländern unter der Leitung von Lew Landau. Riesige Fabriken wurden gebaut und mit ihnen ganze neue Wohnviertel für die Arbeiter.

All das endete Anfang der dreißiger Jahre mit dem Beginn der Stalinschen „Säuberungen“. Die Politik der Einwurzelung wurde zurückgerudert, Massenverhaftungen und Deportationen von ukrainischen Intellektuellen begannen. Einige von ihnen, wie z.B. Mykola Chwyljowyj schieden freiwillig aus dem Leben, auch weil sie die Zwangskollektivierung nicht akzeptieren konnten und sich dafür mitverantwortlich fühlten. 1932-33 wütete der Holodomor (Hungersnot) durch das ukrainische Dorf. Zwar war die Stadt nicht im gleichen Maße davon betroffen, doch sah man auch auf ihren Straßen sterbende oder tote Menschen. 1934 wurde die Hauptstadt der Ukraine nach Kiew verlegt.
Krieg und Nachkriegszeit
Von Oktober 1941 bis August 1943 war die Stadt von den Deutschen besetzt. Schon im Dezember 1941 wurde auf dem Areal der Traktorenfabrik ein Ghetto eingerichtet, später wurden mehr als 15.000 Charkiwer Juden in der Drobizkij-Schlucht ermordet, viele Charkiwer zur Zwangsarbeit nach Deutschland verschleppt. Nach dem 2. Weltkrieg war Charkiw ein wichtiges Industrie- und Wissenschaftszentrum.

Im Zuge der „Revolution der Würde“ 2013/14 wurde Charkiw zum Ort starker Polarisierung und scharfer Auseinandersetzungen zwischen Majdan-Anhängern und -Gegnern. Nach Beginn der kriegerischen Auseinandersetzungen im Donbas gehörte die Stadt zu den ersten, die Binnenflüchtlinge aufgenommen hat.Durch die Vorgänge in den benachbarten Bezirken Luhansk und Donezk ist im bis dahin national eher gleichgültigen Charkiw ein neues ukrainisches Bewusstsein entstanden, das sich auch dadurch speist, auf keinen Fall so leben zu wollen wie in den sog. „Volksrepubliken“. Insbesondere jüngere Charkiwer entwickeln seither ein ausgeprägtes zivilgesellschaftliches Bewusstsein und engagieren sich in vielerlei Bürgerinitiativen für sich, ihre Stadt und die Zukunft des Landes.
PROGRAMM
Vorgesehenes Reiseprogramm
Tag | Programm |
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1. Tag |
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2. Tag |
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3. Tag |
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4. Tag | Charkiw - Erste Hauptstadt der Ukraine, Symbol des ukrainischen Urbanismus, Ukrainisierung und Industrialisierung:
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5. Tag | Roter Terror und ukrainische Dissidenten der Nachkriegszeit
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6. Tag | Zweiter Weltkrieg und Schoa
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7. Tag |
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8. Tag |
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9. Tag |
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(Die Zwischenaufenthalte sowie die An- und Abreisezeiten per Bahn können sich aufgrund von Fahrplanaktualisierungen noch verändern)
PREISE & LEISTUNGEN
Preis 2019:
- Reisepreis: € 1.120,-
- Bei eigener An-/Abreise bis/ab Warschau: € 1.060,-
- Bei eigener An-/Abreise bis/ab Kiew: € 930,-
- Bei eigener An-/Abreise bis/ab Charkiw: € 900,-
- Über Flugmöglichkeiten informieren wir Sie gerne
Im Preis enthalten sind:
- Vorbereitungsmaterialien
- Bahnreisen Berlin–Warschau–Berlin im Eurocity; Warschau–Kyjiw–Warschau im Schlafwagen (3-Bett-Abteil); Kyjiw–Charkiw–Kyjiw im Intercity (1. Klasse)
- Sämtliche Transportkosten in Charkiw (Metro, Bus)
- 6 Übernachtungen im DZ mit Bad/WC im guten Mittelklassehotel "Chichikov" in bester Zentrumslage
- Halbpension (6 Tage)
- Komplette Programmkosten, Eintrittsgelder und Reiseleitung (EOL und ukrainische Reiseleitung)
Zusätzliche Kosten (fakultativ):
- Einzelzimmer: € 125,-
- Schlafwagen Warschau–Kyjiw–Warschau im 2-Bett-Abteil: € 30,-
REISEKOMBINATIONEN
Kombinierbar mit:
Kiew-Charkiw 22.6.-7.7. 2019
Reisenummern: 22+25
Gesamtreisedatum: 22.06.-07.07.2019
Komplettpreis: 1900 Euro (Sie sparen: 250 Euro)
Gruppenwechsel: Der Gruppenwechsel findet am 30.6. in Kiew statt.
Gesamter EZ-Zuschlag: 200 Euro
Reiseleitung:
Andreas Kunz, Dr. Marija Iwanycka, Lisa Füchte, Anna Kolomijzewa
Zur Reisebeschreibung von Kiew
Weitere Infos

Charkiw-Lemberg 29.6.-14.7. 2019
Reisenummern: 25+27
Gesamtreisedatum: 29.06.-14.07.2019
Komplettpreis: 2050 Euro (Sie sparen: 200 Euro)
Gruppenwechsel: Der Gruppenwechsel findet am 7.7. in Lemberg statt.
Gesamter EZ-Zuschlag: 335 Euro
Reiseleitung:
Lisa Füchte, Anna Kolomijzewa, Saskia Pinnow, Halyna Tomkiw
Zur Reisebeschreibung von Lemberg
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Odessa-Charkiw 24.8.-7.9. 2019
Reisenummern: 42+43
Gesamtreisedatum: 24.08.-07.09.2019
Komplettpreis: 1930 Euro (Sie sparen: 340 Euro)
Gruppenwechsel: Der Gruppenwechsel findet am 31.8. in Kiew statt.
Gesamter EZ-Zuschlag: 225 Euro
Reiseleitung:
Andrea Weiss, Valentyna Seljuk , Sofija Onufriv, Anna Kolomijzewa
Zur Reisebeschreibung von Odessa
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Podolien-Kiew-Charkiw 14.6.-7.7. 2019
Reisenummern: 18+22+25
Gesamtreisedatum: 14.06.-07.07.2019
Komplettpreis: 2860 Euro (Sie sparen: 430 Euro)
Gruppenwechsel: Die Gruppenwechseln finden am 23.6. in Kiew und am 30.6. in Kiew statt.
Gesamter EZ-Zuschlag: 325 Euro
Reiseleitung:
Gisela Ewe, Dr. Marija Iwanycka, Andreas Kunz, Dr. Marija Iwanycka, Lisa Füchte, Anna Kolomijzewa
Zur Reisebeschreibung von Podolien-Wolhynien
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Odessa-Kiew-Charkiw 15.6.-7.7. 2019
Reisenummern: 20+22+25
Gesamtreisedatum: 15.06.-07.07.2019
Komplettpreis: 2820 Euro (Sie sparen: 480 Euro)
Gruppenwechsel: Die Gruppenwechsel finden am 23.6. in Kiew und am 30.6. in Kiew statt.
Gesamter EZ-Zuschlag: 325 Euro
Reiseleitung:
Saskia Pinnow, Valentyna Seljuk , Andreas Kunz, Dr. Marija Iwanycka, Lisa Füchte, Anna Kolomijzewa
Zur Reisebeschreibung von Odessa
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Kiew-Charkiw-Lemberg 22.6.-14.7. 2019
Reisenummern: 22+25+27
Gesamtreisedatum: 22.06.-14.07.2019
Komplettpreis: 2890 Euro (Sie sparen: 390 Euro)
Gruppenwechsel: Die Gruppenwechseln finden am 30.6. in Kiew und am 7.7. in Lemberg statt.
Gesamter EZ-Zuschlag: 410 Euro
Reiseleitung:
Andreas Kunz, Dr. Marija Iwanycka, Lisa Füchte, Anna Kolomijzewa, Saskia Pinnow, Halyna Tomkiw
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Lemberg-Odessa-Charkiw 17.8.-7.9.2019
Reisenummern: 38+42+43
Gesamtreisedatum: 17.08.-07.09.2019
Komplettpreis: 2880 Euro (Sie sparen: 520 Euro)
Gruppenwechsel: Die Gruppenwechsel finden am 25.8. in Odessa und am 31.8. in Kiew statt.
Gesamter EZ-Zuschlag: 405 Euro
Reiseleitung:
Alisa Warnecke, Halyna Tomkiw, Andrea Weiss, Valentyna Seljuk , Sofija Onufriv, Anna Kolomijzewa
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EINREISE
Einreiseinformationen
- Deutsche Staatsangehörige: Sie benötigen einen Reisepass, der über das Ende der Reise hinaus noch mindestens einen Monat gültig ist
- Staatsangehörige anderer Staaten: Wir informieren Sie gerne über die Einreisebestimmungen
- Es sind keine Impfungen vorgeschrieben
- Bitte beachten Sie auch die Reise- und Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amts
